Nach wunderbaren Tagen in Aqua Verde wollten wir weiterziehen - in Ruhe in Richtung Norden noch die Sonne genießen und mit viel Glück noch Wale sehen. Als wir Aqua Verde verließen, gab es noch keine Waltouren zu buchen, diese sollten eigentlich ab Ende Dezember zu sichten sein, aber auch Anfang Januar gab es noch keine oder nicht genug Wale vor Ort, als dass Touristentouren stattfinden durften. Wir hatten Oje de Libre dafür ausgesucht und hofften, dass die Wale in den nächsten Tagen auch kamen.
Eine weitere Überraschung gab es dann ein paar Tage später: Am 10.1. erfuhren wir, dass derzeit keine Fahrzeuge, die nicht in den USA eingereist waren, über einen anderen Hafen als Baltimore ausreisen konnten. Aus Houston, wo wir die Verschiffung gebucht hatten, kamen die Fahrzeugenicht mehr raus. Details waren nicht bekannt und auch nicht, ob sich dies bis Mitte Februar ändern wird. Wir buchten umgehend nach Baltimore um. Das Risiko, dass Emma nicht den Hafen kommt bzw verschifft werden kann, wir aber am nächsten Tag nach München fliegen, wollten wir nicht eingehen. Zudem wollten wir bei den Ersten sein, die umbuchen, ein Ansturm war abzusehen. Auf die Bestätigung der Umbuchung warteten wir dann 12 Tage - die Fährgesellschaft war überlastet. Nichtsdestotrotz buchten wir unsere Flüge sofort um. Aufgrund von IT Problemen verbrachte Susanne 5 Tage zum Teil mehr als 2 Stunden in der Warteschlange der Lufthansa Hotline - online konnten wir nicht umbuchen, die Leitung wurde unterbrochen, unsere Buchung musste manuell geändert werden, zuerst gab es kein Ticket, dann nur eines für Rainer und zu guter Letzt durfte Susanne auch noch mitfliegen - das hoffen wir zumindest ... Neben der Organisation der Umbuchungen heißt es auch eine deutlich längere Fahrt, auch wird es kälter werden und eventuell schneereich. Auf europäische Maßstäbe bezogen es ist es vergleichbar mit einer Nachricht 500 km östlich von Moskau, dass man nicht über Hamburg verschifft, sondern über Gibraltar und es dabei an der Küste von Portugal/Spanien immer wieder Unwetter gibt... Wir planten die Südroute bis Jacksonville zu nehmen und einige Tage als Reserve zu haben, um Puffer für schlechtes Wetter zu haben. Wir hatten Glück, es hat alles gut geklappt.
Zuerst ging es nach Loreto, wo wir Marcus und Natascha trafen, die einen Tag zuvor in Aqua Verde aufgebrochen waren. Wir hatten ein wunderbares Abendessen mit toller Unterhaltung. Danach zogen wir weiter zur Playa Santispac, um dann in San Ignacio wieder zufällig auf Marcus und Natascha zu treffen.
Noch immer hieß es, dass es keine Waltouren gibt. Daher fuhren wir nicht direkt zur Oje de Libre, sondern zur benachbarten Stadt Guerro Negro, bei dem es Anbieter solcher Touren gibt und es für uns keinen Umweg auf den Weg zur Grenze bedeutet. Ich wollte zumindest nachfragen: Wir konnten eine Tour buchen. Wir hatten sogar enormes Glück und sahen Wale sehr nah, was zu dieser Jahreszeit nicht üblich war. Bei Mario Tour standen wir etwas wenig idyllisch im RV Park, genossen dafür aber ein umso besseres Abendessen.
In der Früh ging es los - wir waren warm angezogen - die Morgentemperaturen waren einstellig und auf dem Wasser mit Fahrtwind würde es noch kühler werden.
Zuerst passierten wir Seelöwen.
Delfine begleiteten unser Boot:
und dann sahen wir die ersten Wale
Der Wal kam zurück, er war neugierig. Er war unvorstellbar nah, ich konnte ihn sogar berühren, streicheln :-) ein einmaliges Erlebnis!
Danach ging es weiter ...
... zu Papa Fernandez, einer ruhigen Bucht am Golf von Mexiko hinter einem kleinen Restaurant, das wir nicht getestet haben.
und wieder Richtung Grenze zur USA.
Unser letzter Stop in Mexiko war bei der Rancho Mill,
wo wir weiße Pelikane bestaunen durften.
Die Ausreise aus Mexiko und Einreise in die USA war spannend, wenn auch anders als gedacht. Wir mussten unsere Importgenehmigung für Emma bei der Banjercito zurückgeben. Auch wir selbst waren mit einer Touristenkarte FMM eingereist, einem zweiteiligen Zettel, bei dem ein Teil an der Grenzbehörde bleibt und der andere Teil im Pass, um ihn dann bei der Ausreise wieder abzugeben. Wir konnten an der Grenze nicht anhalten, um zur Banjercito zu gelangen, die auch auf der anderen Seite = der Einreisestelle war. Bis wir schauten, waren wir in den USA ohne Emma exportiert zu haben und auch unsere Einreisezettel steckte noch im Pass. Damit ging es für uns wieder zurück. An der Einreisestelle nach Mexiko, erledigten wir unsere Ausreise und es ging ein weiteres Mal in die lange Schlange zur Einreise in die USA. Auch dort war es hilfreich zu wissen, was wir genau benötigten, da wir an der Grenze nicht auf alles hingewiesen wurde. Nach 3 Stunden waren wir erfolgreich in den USA. Den Grenzverkehr nutzen sehr viele Pendler und Traveller wie wir sind mehr eine Ausnahme, aber jeder war sehr hilfsbereit und freundlich.